Reise

On the road again!

Fröhliches Kindergeplapper mischt sich mit dem altbekannten, liebgewonnenen sonoren Brummen. TINKA und ihre Crew sind wieder on Tour! Wir rollen mit der immer tiefer stehenden Sonne gen Osten. Nach einem eher regnerischen Ausflug in die hohe Tatra Polens vergangenen Herbst liegen nun zwar keine 52, aber doch 4 Wochen kleines Abenteuer vor uns.

Nachdem zu Beginn unserer Ferienplanung aufgrund Corona eigentlich so gar nichts möglich schien, haben wir zum Trotz gelplant, als würde es dieses Virus und die damit verbundene Situation gar nicht geben. Irgendwie muss man sich ja ein Stückchen Normalität bewahren – sei es auch nur in Reiseträumen. Und, wer hätte es geahnt, eine knappe Woche vor Ferienbeginn fallen die Schranken, unser Reisekorridor wird frei!

Angefixt durch verschiedene Kletter- und Wanderberichte wollen wir uns diesmal die Karpaten genauer anschauen. Auch sonst scheint Rumänien ein verlockendes Land zu sein: ähnlich wie viele unserer bereisten Länder ein Land mit einer bewegten und interessanten Geschichte – da wollen wir hin!

Schon fast in gewohnter Manier findet bei uns alles auf den letzten Drücker statt: Schulwechsel der Kinder, Kennenlernen und Vertragsabschluss mit unserem Aupair-Mädchen, Untervermietung des Hauses an ein sympathisches Pärchen, dem wir Haus, Garten  und Katzen mit besten Gefühlen überlassen. Die letzten Nachkontrollen und Übergabe in der Praxis und ruckzuck wird gepackt.

Beim Beladen von TINKA werden wir von Erinnerungen und Sehnsüchten übermannt. Auf diesen 8qm Fläche haben wir ein Jahr intensiv gelebt, hatten so viele schöne Begegnungen, während über dreissigtausend Kilometern hat uns TINKA treu getragen. In dieser Zeit haben Julian und Tabea viele Entwicklungsschritte gemacht, die wir Tag für Tag als Eltern ganz nah miterleben durften. Auch für die beiden ist TINKA mehr als nur ein Gefährt – es ist ein Heimkommen. Der Streit um den Fensterplatz ist so sicher wie das Amen in der Kirche!

Schon fast in gewohnter Routine wollen wir unseren Lieblings-Zoo in Prag ansteuern; uns trifft fast der Schlag bei der Zufahrt: aus der Höhe gelingt uns ein Blick nach innen, wo sich bereits um 10 Uhr morgens Menschenmassen durch das an sich riesige Gelände wälzen. An den Kassen stehen Riesenschlangen von der Gattung Mensch, sodass wir dieses Unterfangen zur Enttäuschung der Kinder abbrechen und weiter Richtung Slowakei rollen.

Diesmal wird es ein kurzer Abstecher in die Slowakei – schade, vorallem Bratislava hätten wir gerne nochmals besucht. Aber coronabedingt (Unwort 2021!) wird uns nur ein Transit von maximal 8 Stunden gewährt. Wir sind froh, hat sich nun auch die Situation in Ungarn entspannt; noch vor einer Woche hätten wir auf genau vorgegebenem Korridor ebenfalls nur Transit machen dürfen. Wie anstrengend dies geworden wäre, lassen uns die Schilder an den Autobahnraststätten erahnen – selbst für einen Pipi-Halt hätten wir an den meisten nicht Rast machen dürfen.

Da TINKA in gewohnt-gemächlicher Manier mit maximal 60 km/h vor sich hintuckert, verlassen wir zügig die Autobahn – es reist sich entspannter über die kleineren Strassen – tiefhängende Stromkabel schrecken uns längst nicht mehr, ausserdem ist das Auge inzwischen geübt und stellt auch offizielle Schilder in Frage. Aus 3,4 m werden plötzlich 3,8 m.

Was das letzte Mal der Regen vereitelt hat, ist dieses Mal die Hitze. Eigentlich stand eine Erkundigung Budapests auf unserem Reiseplan. Knapp 40°C lassen uns dies in Frage stellen. Einheitlich lautet der Familienbeschluss: Budapest wird auf unbestimmte Zeit verschoben, stattdessen suchen wir den Tata-See auf, der auf der ungarischen Seenplatte, der „ungarischen Toskana“ liegt. Tatsächlich finden wir einen malerischen Stellplatz direkt am See mit Blick auf romantische Architektur. Wir geniessen die 2 Tage am Wasser, das erste Mal Runterkommen in den Ferien. Die Kinder rocken mit ihren Rädern den Pumptrack und wir sehen sie vor dem geistigen Auge bereits mit ausgeschlagenen Zähnen.

Ungarn gefällt uns sehr gut und kommt auf die Liste nächster Ferienabenteuer.

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