Reise

Deosai Planes – Besuch von Mister Petz und Abwechslung im Speiseplan

Inmitten der Nacht wachen wir auf – irgend etwas poltert heftig gegen TINKA! Da waren zuvor ja schon kratzende, nicht zuzuortende Geräusche, die wir auf den Wind zurückgeführt hatten. Die Tür zu öffnen trauen wir uns nicht so recht, aus der Dachluke heraus sehen wir nicht um die Ecke. Nach Öffnen des Fensters zeigt sich, dass wir Besuch hatten. Mister Petz hat uns besucht und unseren gesamten Abfall, der auf knapp zwei Meter Höhe hing, runtergeholt, verlesen und verstreut. Was für eine Überraschung!

Nachdem uns die Fahrt mit dem nötigen Quäntchen Glück und Toralfs Fahrgeschick  – zwischen TINKA und den Felsüberhängen waren gerade mal noch 5cm Platz – gelungen ist, befinden wir uns in einer der schönsten Landschaften auf unserer Reise überhaupt. Der Deosai-Nationalpark ist eine hochalpine Ebene in Pakistan und die Namensbedeutung auf Urdu trifft es gut – das „Land der Riesen“ ist wirklich gigantisch, es umfasst über 3000 Quadratkilometer.

Wir sind verzaubert von dieser fast unendlich erscheinenden Landschaft, die mit allen Farbnuancen der Herbstpalette kokettiert, von den fetten goldgelben, fiependen Murmeltieren und den tiefblauen Flüssen. Aufgrund der Höhe von über viertausend Höhenmetern wollten wir eigenlich einfach durchfahren, aber schnell wird klar, dass es einfach zu schön ist, um durchzufahren. Ausserdem geniessen wir die frische Luft, Julian und Tabea finden es wunderbar, endlich wieder uneingeschränkt Platz zu haben, um mit ihren Rädern herumzusausen. Wir alle fühlen uns gut, keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Höhenadaptationsproblemen.

Am nächsten Morgen treffen wir beim Spaziergang drei Männer; sie gehören zu „No Fear“, zur Polizei, die auch oben in den Deosai-Ebenen ihren Beobachtungsposten hat. Wir stellen uns diese Arbeit als recht langweilig vor – was für Verbrechen gibt es denn hier oben zu begehen, wo es nichts ausser Heidekraut, Flüssen, Steinen und ein paar vorwitzigen Murmeltieren gibt. Sie bestätigen uns, dass es hier tatsächlich Bären gibt, die sich wohl auch häufig an unserem Stellplatz aufhalten. Schade, konnten wir den pelzigen Freund nicht direkt sehen oder gar ablichten!

Die drei Polizisten erklären uns einiges über das Polizeisystem in Pakistan und zeigen uns ihren neusten Fang – nein, kein Gangster, sondern wunderbar frische Forellen. So frisch, dass sie noch nach Luft schnappen. Wir erfahren, dass es die Religion anscheinend untersagt, die Tiere so zu töten, wie wir das gewöhnt sind. Als Geschenk erhalten wir zwei dieser Fische – zum Glück erst nach dem Tod. Seit langem gibt es wieder einmal etwas Nicht-Vegetarisches, die Kinder und Toralf schlagen zu, Karin ist der Appetit etwas vergangen.

Nach zwei weiteren Tagesetappen sind wir wieder auf dem Karakorum Highway. Oft schmunzeln wir über den Begriff Highway, wenn wir uns mal wieder an Felsbrocken über holprige Strassenabschnitte vorbeimogeln. Aber es wird uns auch bewusst, was es heisst, diese Lebensader von Pakistan zu bewirtschaften und zu pflegen: hier ist beinahe jede Landschaft gigantisch, das Spiel der Natur allgegenwärtig. Es muss ein Riesenaufwand sein, diese Strasse in einem gut befahrbaren Zustand zu erhalten – aller Felsstürze und Erdrutsche zum Trotz.

One comment

  1. Deosai Plains are worth seeing. you guys really enjoy the landscape of Gilgit-Baltistan, Pakistan very nearly.
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    Best Wishes from gilgit .

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