Dicke Luft umgibt uns. Und es liegt nicht etwa daran, dass wir Streit hätten – im Gegenteil. Wir sind unterwegs nach Pushkar, einer Wüstenstadt, wo ab der kommenden Woche einer der grössten, wenn nicht sogar der grösste Kamelmarkt Indiens stattfinden soll – die einmal jährliche Camel-Fair.
Zuerst quälen wir uns aber mal wieder durch eine indische Kleinstadt – welche 5,5 Millionen Einwohner beheimatet – Kühe nicht mitgezählt. Die Stadt ist voller Baustellen, respektive eine grosse, der Verkehr wie üblich hektisch, die Sicht ist vor lauter Smog schlecht wie im dichten Nebel. Die Umleitungsstrasse ist so schmal, dass TINKA keine Chance hat. Kurzerhand wählen wir die Gegenfahrbahn zwanzig Meter weiter drüben. Wir haben uns soweit an das Land assimiliert, dass wir ohne grössere Hemmungen zum Geisterfahrer mutieren und die paar Kilometer so hinter uns bringen – uns fehlt bloss noch der auf den Lastwagen stets angebrachte Befehl „PLEASE HORN“.
Hanuman Ganesha
Die Besiedlung wird schliesslich weniger dicht und wir hoffen, damit den Stadt-Smog hinter uns gelassen zu haben. Aber im Gegenteil, die dicke Luft wird immer dicker – bis wir realisieren, dass es Wüstenstaub ist.
Wir erreichen Pushkar bevor der grosse Rummel losgeht. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich diese beschauliche Städtchen in den kommenden Tagen zunehmend füllt. Kameltreiber von weit her erreichen mit ihren Herden den Ort und richten sich mit ihren Zelten ein. Es entsteht am Rande der Wüste eine Satellitenstadt: Restaurants wachsen aus dem Boden, Messerschleifer, Schlangebeschwörer und Barbiere geben ihr Stelldichein. Es ist ein kunterbuntes Treiben in dessen Zentrum das Kamel steht. Hunderte von diesen lustigen Viechern stehen in ihren Herden beisammen; viele von ihnen sind hübsch zurechtgemacht: Glöckchen, farbige Quasten, ins Fell rasierte Muster oder gar gefärbte Haare.
Einmal mehr machen wir Bekanntschaft mit der für uns schwierig oder teils komplett unverständlichen Art der Inder: die ersten beiden Nächte stehen wir neben einem kleinen Tee-Shop mitten im Gewühl. Der junge Besitzer ist sehr herzlich, und überzeugt uns, bei ihm über Nacht stehen zu bleiben. Die gesamte Familie wird uns vorgestellt. Leider ist der Platz aber so ausgesetzt, dass wir überhaupt nicht zur Ruhe kommen und als Jugendliche TINKA mit Müll bewerfen, sehen wir uns nach einem anderen Stellplatz um. Wir bekommen von einem Hotelbesitzer das OK, auf seinem Grund stehen zu dürfen – wie oft in Indien gegen ein ordentliches Entgelt. Bereits als die Kinder den Sand auf dem nicht etwa besonders gepflegten Vorplatz durch die Finger rieseln lassen, werden sie und wir angeraunzt. Als Toralf mehrfach manövrieren muss, um aus der engen Strasse durch das noch engere Tor hineinzufahren, werden wir beschimpft und weggejagt. Und dies in einer zunehmend vollen Stadt.
Glücklicherweise dürfen wir nach einigen Diskussionen gegenüber auf dem Parkplatz eines Ashrams (ähnlich eines Klosters) stehen. Hier werden wir die kommenden Tage über Stunden mit dem Singen respektive Hören der hundertfach gesungenen Mantras beglückt – kein Wunder, kann einem dies in einen anderen Bewusstseinstatus befördern! Wir werden ganz wirr im Kopf davon; die Singerei geht an einigen Tagen bis um vier Uhr in der früh.
Von Tag zu Tag füllt sich die Stadt mehr. Zeitgleich mit der Camelfair findet auch das heilige Kartik Purnima Festival statt, Tausende von Pilgern suchen die Heilige Stadt mit ihrem See auf. Unzählige Gläubige laufen barfuss durch die Stadt zum See und steigen in ihrem ganzen Ornat in das Wasser. Zeitenweise ist kaum mehr ein Durchkommen durch die Menschenmassen, überall Menschen, Menschen, Menschen, dazwischen die ubiquitären Kühe. Die Abfallmengen zusammen mit den Hinterlassenschaft der Kühe lassen den Spaziergang durch die Gassen an Super Mario erinnern – Hauptsache, nicht auf etwas Falsches treten.
Und dennoch hat diese Stadt durchaus ihren Reiz; es ist schön, den Sonnenuntergang an einem der vielen Ghats des Sees in besinnlicher Stimmung mitzuerleben und in diese Spiritualität etwas miteinzutauchen.
danke für den beitrag, ich wünsche euch eine fröhliche weihnacht, grüsse elodie
Liebe Elodie,
auch Euch ganz schöne Feiertage und Danke für die Treue!
Herzlich, Karin & Co
Ich wünsche euch in der Ferne eine Frohe Weihnacht aus Dresden.
Lieber Holm und Familie
auch wir senden euch frohe Weihnachtsgrüsse! Das Meer rauscht, die Kinder geniessen den Strand und wir die Wärme…
Herzlich, KTTJ
Liebe KTTJ,
Danke für den wunderbaren Blog. So kann ich zumindest viruell (von meinem bequemen Sofa aus 😉 selbst durch Sandstürme mitreisen. Schaut doch mal in den Spam-Ordner, da sollten eigentlich zwei Mails drin sein.
Alles Gute und Schöne für die Weiterreise im nächsten Jahr!
Gottilotti
Liebe Lottigotti!
Unsere Postfächer haben sich mal wieder gekreuzt – versehentlich in deinem Geschätspostfach…herzlich, deine Vier!
Liebe Karin Toralf Tabi und Juli
Mit großer Interesse warte ich jedes mal auf ein neues Update auf eurem Blog. Es bereitet mich große Freude,euch euren Traum erleben zu sehen. Viel Spass beim weiterreisen und noch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Ich vermisse euch.
Liebe Grüsse aus Griechenland (Ferien)
Annie und Familie
Liebe Annie, Vasi & Kids
Auch wir wünschen euch für das kommende Jahr das Allerbeste! Die Kids sprechen noch oft von ihrer Anny-Nanny und auch das Griechische ist noch präsent – vorallem beim Schimpfen 😉
Liebe Grüsse von gar nicht mehr so weit weg (Südiran),
Karin, Toralf, Juli & Tabi