TINKA hat eine 2kW-Dieselheizung von Eberspächer AirTronic 2D verbaut. Die meisten Wohnmobile haben eine Gasheizung. Warum also Diesel? Diesel ist überall auf unserer Reise erhältlich. So werden unsere beide Gasflaschen (10kg und 5kg) nur zum Kochen und Backen verwendet und halten deutlich länger.

Diese Heizung hat kein Höhenkit verbaut, d.h. sie ist für Mitteleuropa gebaut und russt mit zunehmender Höhe wegen Sauerstoffmangel, bis sie sich dann völlig zusetzt und ausgeht – das sagt zumindest die Theorie.

Ein Höhenkit misst den Luftdruck und reduziert entsprechend die Taktung der Diesel-Pumpe, so dass die Dieselmenge passend reduziert wird.

Notwendig wäre die Nachrüstung eines Höhenkits für die vorhandene Heizung oder der Einbau einer Planar URAL (komplett ca. 500 Euro) oder man schaut sich im China-Regal um – ab 200 Euro und ohne Lebensversicherung.

Wir haben uns längere Zeit auf über 4000m aufgehalten, mussten aber nur minimal heizen. Wir hatten bei den wenigen Einsätzen keinerlei Probleme. Einzig die Wärmeverteilung ist ein Thema. Die Ausströmer befinden sich alle am Tisch, so dass kaum Wärme in den Schlafbereich kommt. Und es ist unpraktisch, kann die Heizung nicht vom Bett aus bedient werden.

Auf der Rückfahrt unserer Reise (Dezember-Februar) wird das Thema Heizung aber noch einmal aktuell. Wir hoffen, dass auch hier alles gut geht.

Bei einem Neubau eines Weltreisefahrzeuges für „Kaltland-Einsätze“ wäre der Einsatz von zwei unabhängigen Planar Ural 2KW-Heizer unsere Wahl. So hätten Wohn- und Schlafraum getrennte Bedienelemente und Klimazonen; die Gesamtleistung ist auf kleinerer Stufe möglich als bei einer 4kW-Heizung, und beim Ausfall einer Komponente ist man noch immer mit 2kW Heizleistung dabei. Die Kosten von 2x 500 Euro halten sich dabei auch sehr im Rahmen.

Update: Januar 2020
Wir sind wieder im Iran, haben die warme Küste hinter uns gelassen und jetzt ist es bitter kalt. Die Heizung im Führerhaus liefert nur ein laues Lüftchen, es zieht wie Hechtsuppe, und wir sind froh, wenn die Heizung im Koffer bollert. Dann stehen wir auf einer Anhöhe – TINKA ist eingeschneit und unsere Heizung betätigt sich als Nebelwerfer. Sie klingt merkwürdig – das ist etwas, was man auf der Reise lernt. Man merkt am Klang, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Irgendwann ist es vorbei mit der wechselndem Drehzahl und den nach Diesel stinkenden Auspuffgasen – die Heizung ist aus. Um es kurz zu machen – sie liess sich nochmals starten und hat minim geheizt, aber nach einigen Minuten ging nichts mehr und am Morgen hatten wir noch +1°C im Koffer.

Mal eben die Heizung ausbauen? Es ist bei fast -10°C und Windchill bitterkalt, die Heizung ist recht ungünstig verbaut und ohne Diagnosegerät hat das sowieso wenig Sinn. Bleiben also Schlafsäcke, enger Körperkontakt und Gasherd!

Am nächsten Tag fahren wir dann zufällig an einer Eberspächer/Webasto-Werkstatt vorbei. Die ist glücklicherweise auch noch geöffnet und sie nehmen sich für uns Zeit. Das Diagnosegerät findet nichts im Fehlerspeicher – obwohl die Heizung von selbst ausgegangen ist. Die Herren meinen „Service“ – der soll stolze 10 Euro kosten. Toralf ist zwar nicht ganz überzeugt – aber schaden kann es ja nicht uns vielleicht sieht man ja etwas. Nach über einer Stunde haben sie TINKA endlich überredet, sich von der Heizung zu trennen, eine weitere Stunde später ist die Heizung komplett zerlegt, geputzt, mit neuem Brennervlies (das sah nicht mehr gut aus) und neuer Dichtung versehen wieder im Fahrzeug – und die Heizung läuft!